Wanderausstellungen

Peer Guide Ausbildung

Jugendliche begleiten Jugendliche

Das Wort »peer« kommt aus dem Englischen und bedeutet unter anderem »der/die Gleichaltrige«. Frei übersetzen lässt sich Peer Education mit »Bildungsarbeit unter Gleichaltrigen«. Sie ermöglicht es Jugendlichen, ihre eigene Lebenswelt und die Interessen ihres gleichaltrigen sozialen Umfeldes in die Auseinandersetzung zu einem bestimmten Thema zu integrieren. Mit ihren Erfahrungen, Wünschen und einer eigenen Sprache sind die Jugendlichen Experten und Expertinnen und können die Frage auf ihren Interessen basierend am besten selbst beantworten. Um den Ansatz der Peer Education erfolgreich umzusetzen, braucht es vor allem Vertrauen: Vertrauen in die Jugendlichen und ihre Fähigkeiten, eine solche verantwortungsvolle Rolle einzunehmen.

Zweitägiges Training zu Peer Guides

Mit der Anwendung der Peer Education im Rahmen der Anne Frank-Ausstellungsprojekte schenken wir Jugendlichen dieses Vertrauen. Vor Ort werden zwischen 15 und 30 Jugendliche in einem zweitägigen Training zu Ausstellungsbegleiterinnen und -begleitern - sog. Peer Guides - ausgebildet. Das Konzept bietet den Jugendlichen ein hohes Maß an Partizipation. Gemeinsam mit den besuchenden Schulklassen erarbeiten die Peer Guides den Ausstellungsinhalt. In der Ausbildung erhalten sie Methodenkompetenzen, die vor allem auf Interaktivität, Diskussionsvielfalt und ein eigenes Erfahren der Ausstellung ausgelegt sind.

Gegenseitige Wertschätzung und gleichberechtigtes Lernen

De Ausstellung ist für Jugendliche Anlass zum kritischen Nachdenken und zum Austausch über Diskriminierung, Gesellschaft und Politik. Dadurch lernen alle Beteiligten von- und miteinander - und stärken ihre sozialen und fachlichen Kompetenzen. Der Ansatz der Peer Education bietet den Jugendlichen entweder einen niedrigschwelligen Einstieg oder eine Vertiefung durch den Austausch von vielfältigen Ideen und Meinungen. Dafür schaffen wir eine Lern- und Diskussionsebene, die auf gegenseitiger Wertschätzung und gleichberechtigtem Lernen beruht.
In unserer 15jährigen Erfahrung hat sich gezeigt, dass Jugendliche unabhängig von Herkunft, Sozialisation und Vorwissen bereit sind, die verantwortungsvolle Aufgabe der Peer Guides zu übernehmen. Es ist ihnen wichtig, sich an der Erinnerung an den Holocaust, an Anne Frank und an aktuellen Debatten zu Rechtsextremismus, Antisemitismus und Menschenrechten zu beteiligen. Durch die Mitwirkung in den Anne Frank-Ausstellungsprojekten werden die Jugendlichen für die Auseinandersetzung mit diesen Themen sensibilisiert, in gesellschaftlich relevanten Kompetenzen gefördert und in ihrer Selbstwirksamkeit bestärkt.
Für viele Jugendliche ist die Tätigkeit als Peer Guide mit der Erfahrung verbunden, dass sie sich ganz persönlich aktiv einbringen und für die Gesellschaft engagieren können.

Über 90% der Jugendlichen möchten sich nach einem Wanderausstellungsprojekt auch weiterhin für die Gesellschaft engagieren.

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Aktuelle Fortbildungstermine für Peer Guides finden Sie hier.

Erfahren Sie mehr über Peer Education in der Broschüre "lebensweltnah & partizipativ. Mit Peer Education gesellschaftliche Vielfalt und Demokratie fördern", an der Franziska Goepner, Leitung Wanderausstellungen, als Ko-Autorin beteiligt war. Zum Download

Es berät Sie gern

Franziska Göpner
Leitung Wanderausstellungen
Tel.: 030/2888656-28

goepner[at]annefrank.de

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