»›Lasst mich ich selbst sein‹ Anne Franks Lebensgeschichte« ist eine Wanderausstellung des Anne Frank Hauses (Amsterdam). Sie zeigt die Lebensgeschichte von Anne Frank und gibt Einblicke in die Zeit, in der sie gelebt hat. Ein zentrales Thema der Ausstellung ist auch die Bedeutung der Geschichte Anne Franks für die Gegenwart.
In acht Teilen erzählt die Ausstellung die Geschichte von Anne Frank: Die ersten Jahre in Frankfurt am Main, die Flucht der Familie Frank vor den Nationalsozialisten sowie ihr Leben in Amsterdam vor und während der deutschen Besatzungszeit. Zudem informiert die Ausstellung über das Leben der Familie im Versteck, die letzten sieben Monate in den Lagern Westerbork, Auschwitz und Bergen-Belsen sowie die Erinnerung an Anne Frank und ihr Tagebuch.
Mit Fragen zu Identität, Gruppenzugehörigkeiten und Diskriminierung wendet sich die Ausstellung direkt an die Teilnehmenden der Projekte: »Wer bin ich?«, »Wer sind wir?«, »Wen schließen wir aus?«. Die Ausstellung geht auch der Frage nach, was wir selbst bewirken können und stellt Initiativen gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus vor.
Die Wanderausstellung ist durch ihre klare Struktur und Sprache für die Arbeit mit unterschiedlichen Zielgruppen geeignet. Ein Schwerpunkt der pädagogischen Arbeit des Anne Frank Zentrums mit dieser Ausstellung liegt auf Justizvollzugsanstalten. In der Arbeit mit Inhaftierten hat sich der Ansatz der Peer Education bewährt. Er setzt direkt bei den Interessen der Teilnehmenden an und ermöglicht es, eigene Zugänge und Erfahrungen einzubringen. Bis zu 15 Gefangene werden in einem Trainingsseminar zu Peer Guides ausgebildet, um andere Inhaftierte und Besucher*innen durch die Ausstellung zu begleiten.
Durch die Beschäftigung mit Anne Frank und ihrem Tagebuch lassen sich Geschichte und Gegenwart verknüpfen. Die Inhaftierten, die sich im Rahmen der Ausstellungsprojekte engagieren, tragen zu einer lebendigen Erinnerung an den Holocaust bei, setzen sich mit aktuellen gesellschaftlichen Themen und Werten des Zusammenlebens auseinander.
Dauer der Ausstellung: 2 bis 4 Wochen
Materialien zur Öffentlichkeitsarbeit: verschiedene Plakate und Flyer
Pädagogisches Programm: Peer Guide Training und Feedbackseminar
Begleitmaterial: Ausstellungskataloge und pädagogische Handreichungen
Benötigte Ausstellungsfläche: Mind. 50 qm Fläche oder 80 lfd. m Wandfläche
Raumhöhe: Mind. 2,20 m
Ausstellungssystem: 32 Banner (modulweise Anordnung)
Auf- und Abbau: Durch einen Techniker des Anne Frank Zentrums, unterstützt durch Helfer*innen des Ausstellungsortes.
Zur Weiterentwicklung der pädagogischen Angebote im Strafvollzug hat das Anne Frank Zentrum mit der Hochschule Merseburg und der Bundeszentrale für politische Bildung 2019 die Studie »Politische Bildung im Strafvollzug – Angebote, Bedarfe, Leerstellen« durchgeführt und Tagungen zu dem Thema veranstaltet. Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite unter Lernmaterialien für pädagogische Fachkräfte.
Seit 2020 setzt das Anne Frank Zentrum in Zusammenarbeit mit der Hochschule Merseburg Projekte zur Prävention von Antisemitismus in Justizvollzugsanstalten um. Gefördert wird diese Bildungs- und Forschungsarbeit durch das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz. Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite unter Projekte.