Lernmaterial

7 Wege. Jüdische Biografien in Hamburg

Von 2015 bis 2020 setzte das Anne Frank Zentrum das Projekt »›Neue Wege‹. Prävention von Antisemitismus« in Kooperation mit der Türkischen Gemeinde Hamburg und Umgebung e.V. um. Ziel des Projekts war es, neue Ansätze und Konzepte für eine Auseinandersetzung mit historischen und gegenwärtigen Erscheinungsformen des Antisemitismus in der Migrationsgesellschaft zu entwickeln und zu erproben.

In einem Peer-Education-Format wurden gemeinsam mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen innovative biografische Bildungsmaterialien entwickelt. Die jungen Menschen recherchierten über viele Jahre in Archiven, Büchern und im Internet zur Geschichte von Hamburger Jüdinnen und Juden.

Die daraus entstandenen Materialien »7 Wege. Jüdische Biografien in Hamburg« beinhalten die Lebenswege von sieben jüdischen Menschen. Ihre Biografien erzählen von Selbstbehauptung, von Engagement, von Auseinandersetzung mit sich, der eigenen Religion und Identität. Sie erzählen von vielen verschiedenen Bezügen zum Judentum und zeigen die Vielfalt jüdischen Alltags in Deutschland.

Die Verfolgung und Vernichtung im Holocaust sowie aktueller Antisemitismus bilden wichtige Bezugspunkte, ohne die Protagonist*innen als anonyme Opfer darzustellen. Vielmehr stehen die individuellen Umgangsweisen und Strategien, aber auch Verletzungen und Verluste im Vordergrund.

Das Material ist konzipiert für den Einsatz in Schulen und Bildungseinrichtungen und richtet sich an Jugendliche ab 14 Jahren. Es eignet sich zur präventiven Arbeit gegen Antisemitismus, zum Kennenlernen deutscher und jüdischer Geschichte des 20. und 21. Jahrhunderts sowie jüdischer Religion, Kultur und Alltag.

Die Lernmaterialien »7 Wege. Jüdische Biografien in Hamburg« können im Onlineshop des Anne Frank Zentrums gegen eine Schutzgebühr von 3 Euro (zzgl. Versand) bestellt werden. Zum Online-Shop

 

 

Bilder zum Lernmaterial
Herta Grove war das jüngste von vier Geschwistern. Ihre Schwester Elisabeth zog schon 1932 mit ihrem Mann nach Dänemark, ihr Bruder Walter wanderte 1936 nach England aus. Herta und Käte folgten ihm im Jahr 1938. © Stadtteilarchiv Ottensen
Lior bei der Eröffnung einer Ausstellung mit Bildern seiner Großtante Marion Baruch. © privat
Judith Landshut (links) und ihre Schwester Veruška stehen sich sehr nah und gehen gemeinsam nach Israel. Als Judith ihrem Mann zuliebe nach Deutschland geht, trennen sich ihre Wege. © privat
Albert Assa kam viel in der Welt herum. Sein Lebensweg führte ihn von Istanbul nach Hamburg, zurück in die Türkei, dann nach Spanien und schließlich nach Kolumbien. © Tali Anavi
Mascha mit vier Jahren in ihrem Kindergarten in Moskau. Für eine Aufführung trägt sie traditionelle Kleidung. © privat
Sylvin Rubinstein lebte für den Flamenco. In diesem Tanz vermischen sich Elemente aus der Tradition der Sinti und Roma mit arabischen,
christlichen, und jüdisch-sephardischen Traditionen. © Kuno Kruse
Mit einem Dreidel spielen jüdische Kinder während Chanukka um Süßigkeiten oder Nüsse. Dabei wird der Dreidel gedreht. Welche der vier Seiten oben liegt, entscheidet über Gewinn oder Verlust. Beim Lichterfest Chanukka wird an die Wiedereinweihung des Tempels in Jerusalem vor fast zweitausend Jahren erinnert. Das Fest dauert acht Tage lang und jeden Tag wird eine zusätzliche Kerze am Chanukka-Leuchter angezündet. © Sascha Hommer
Herta Grove ist ein schüchternes Kind, aber sie kann auch mutig sein. Sie weigert sich in der Schule, den Hitlergruß zu zeigen. Deshalb wird sie von der Schule verwiesen. © Sascha Hommer
Alberto Assa lebte die ersten 15 Jahre seines Lebens in Istanbul. Seine Familie wohnte in Haydarpaşa, einem Viertel im Vorort Kadıköy auf der asiatischen Seite des Bosporus. Diese Meerenge trennt Europa von Asien. © Sascha Hommer
Gisela Konopka musste schon als Kind im Gemüseladen ihrer Eltern aushelfen. Gisela liebte Bücher und verbrachte die Zeit im Laden gerne lesend. © Sascha Hommer

Es berät Sie gern

Rinske Reiding
Projektleiterin Wanderausstellungen
Tel.: 030/2888656-32
reiding[at]annefrank.de

Kooperationspartner
  • Neue Wege - Prävention von Antisemitismus

Das Projekt »Neue Wege. Prävention von Antisemitismus« wurde gefördert im Rahmen des
Bundesprogramms »Demokratie leben!« des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und
Jugend und der Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration.

Gefördert durch