Die Relevanz einer Auseinandersetzung mit Antisemitismus in der Grundschule erschließt sich häufig nicht auf den ersten Blick. Sehr oft wird Antisemitismus auf den Nationalsozialismus und den Holocaust reduziert und erscheint insbesondere für junge Kinder unzumutbar. Vor diesem Hintergrund gerät ein umfassenderes Verständnis von Antisemitismus und seine aktuelle Relevanz aus dem Blick. Wie jedes Gewalt- und Diskriminierungsverhältnis spiegelt sich aber auch Antisemitismus in der Schule und in der Lebenswelt von Kindern wider – direkter als häufig angenommen.

Wie tritt Antisemitismus in der Grundschule aktuell in Erscheinung? Wie wirkt Antisemitismus auf betroffene Kinder? Wie sieht ein professioneller Umgang mit Antisemitismus in der Grundschule aus? Welche pädagogischen Ansätze stehen für eine altersgerechte Auseinandersetzung zur Verfügung? Welche Chancen, aber auch welche Fallstricke bieten sie?

Auf dem Fachforum werden unter Einbezug empirischer, pädagogischer und psychosozialer Perspektiven unterschiedliche Potentiale und Herausforderungen einer Auseinandersetzung mit Antisemitismus in der Grundschule ausgeleuchtet.

Die Veranstaltung erfolgt über die Veranstaltungsplattform Zoom. Zur Anmeldung für diese digitale Veranstaltung nutzen Sie bitte das Anmeldeformular auf der Webseite des Kompetenznetzwerks Antisemitismus.

Programm:

9:30 Begrüßung und Grußworte
Veronika Nahm, Anne Frank Zentrum, für das Kompetenznetzwerk Antisemitismus
Karin Prien, Bildungsministerin des Landes Schleswig-Holstein (angefragt)

10:00 Impulsvortrag
„Antisemitismus in der Grundschule – empirische Befunde und Reflexionsimpulse“
Marina Chernivsky, Kompetenzzentrum für Prävention und Empowerment und Prof. Dr. Friederike Lorenz-Sinai, FH Potsdam

11:00 Pause

11:15 Fachgespräch
Inwiefern ist Antisemitismus ein Thema für die Grundschule?
Saba-Nur Cheema, Goethe-Universität Frankfurt am Main
Katinka Elisheva Peek, Projekt (un)Sichtbar?! Diversitätscheck Grundschulbücher
Romina Wiegemann, Kompetenzzentrum für Prävention und Empowerment
Sanem Kleff, Pädagogin und Direktorin von Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage
Moderation: Veronika Nahm, Anne Frank Zentrum

12:30 Mittagspause

13:30 Workshops (Bitte wählen Sie bei der Anmeldung eine Erst- und Zweitwahl)
1. Workshop: Antisemitismus in der (Grund-) Schule: Möglichkeiten der Intervention und Beschwerdemanagement.
Vered Berman und Greta Golbereg (OFEK e.V.)
2. Workshop: Holocaustunterricht mit Kindern – Überlegungen zu einer frühen Erstbegegnung mit dem Thema Holocaust im Grundschul- und Unterstufenunterricht
Dr. Noa Mkayton (ISHS Yad Vashem), Technische Unterstützung: Helena Liederwald (Kompetenzzentrum für Prävention und Empowerment)
3. Workshop: Was ist ein antisemitismuskritisches Kinderbuch?
Carla Heher (buuu.ch, Volksschullehrerin in Wien), Myriam Halberstam (Ariella Verlag), Dr. Eva Lezzi (Autorin)
Moderation: Romina Wiegemann (Kompetenzzentrum für Prävention und Empowerment)
4. Workshop: „Lernmaterialien für junge Lernende zu Nationalsozialismus, Holocaust und Antisemitismus“
Veronika Nahm und Rinske Reiding (Anne Frank Zentrum)

15:15  Pause

15:30 Abschlussgespräch: Herausforderungen und aktuelle Entwicklungen in der Schulverwaltung
Dr. Seyran Bostancı, Deutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung
Claudia Rugart, Abteilungspräsidentin Schule und Bildung im Regierungspräsidium Stuttgart
Anne Deckwerth, stellvertretende Direktorin am Erziehungswissenschaftlichen Fort- und Weiterbildungsinstitut der Evangelischen Kirchen in Rheinland-Pfalz
Moderation: Roman Guski (Anne Frank Zentrum)

Programmflyer als PDF zum Download