SHOAH STORIES
SHOAH STORIES nutzt die Möglichkeiten von Kurzvideoplattformen für das Lernen über den Holocaust. Durch dynamische Inhalte von etablierten Creator*innen und Institutionen in Kombination mit praktischen Tools für Pädagog*innen und Vermittler*innen wird dieses innovative Projekt den sich verändernden Mediennutzungsgewohnheiten gerecht.
Geschichten über den Holocaust
Für viele junge Menschen sind Kurzvideos die Hauptquelle für Nachrichten, Bildungsinhalte und historisches Wissen. Die Kürze und der visuelle Reiz von Kurzvideos kommen den veränderten Formen der Mediennutzung, der begrenzten Aufmerksamkeitsspanne und dem schnelllebigen Lebensstil moderner Teenager entgegen. Das Projekt SHOAH STORIES: Mit Kurzvideos über den Holocaust lernen zielt darauf ab, den weit verbreiteten Einfluss von Kurzvideoplattformen zu nutzen, um Jugendlichen eine faktenorientierte und ansprechende Auseinandersetzung mit der Geschichte des Holocaust zu ermöglichen. In Anerkennung der besonderen Wirkung dieses Formats zielt das Projekt darauf ab, innovative Bildungsansätze zu entwickeln, um mit Kurzvideos über den Holocaust und die Verfolgung im Nationalsozialismus aufzuklären, und so zur Förderung einer demokratischen Kultur beizutragen sowie Antisemitismus und Hassreden entgegenzuwirken. Es wird eine innovative Bildungsplattform entwickelt, die moderne Kurzvideos von etablierten Creator*innen und Institutionen mit praktischen Tools für Pädagog*innen verbindet.
Gedenken mit Kurzvideoinhalten und Bildung
In den letzten vier Jahren hat die TikTok Shoah Commemoration & Education Initiative über fünfzig Gedenkstätten, Museen und Organisationen aus aller Welt dabei unterstützt, mit kurzen Videos über den Holocaust, die Verfolgung durch die Nazis, jüdische Geschichte und Antisemitismus aufzuklären. Diese Institutionen haben TikTok-Kanäle und kurze Videoinhalte erstellt, was zu Tausenden von Veröffentlichungen auf verschiedenen Plattformen geführt hat, die ein breites Themenspektrum abdecken. Obwohl diese Accounts über 600.000 Follower*innen und Millionen von Aufrufen verzeichnen, erfolgen die meisten Aufrufe bei der Erstveröffentlichung der Videos, während danach nur noch wenig Interaktion stattfindet. Die Accounts sind jedoch eine wertvolle Bibliothek zu einer Vielzahl von Themen und bieten einzigartige Perspektiven auf Orte, Objekte und Geschichten in Europa, Israel, den Vereinigten Staaten und weiteren Ländern.
Digitale Bildung und historisches Bewusstsein
Im Rahmen des Projekts entsteht eine Bildungsplattform im Internet, die als Zugang zu dieser dynamischen und wachsenden Bibliothek vertrauenswürdiger Kurzvideos zu verschiedenen Themen und Perspektiven im Zusammenhang mit dem Holocaust für Schüler*innen und Studierende leicht zugänglich ist. Die Schüler*innen lernen über den Holocaust durch komprimierte Videoinhalte. Damit setzt das Projekt neue Maßstäbe in der digitalen Bildung im Allgemeinen und insbesondere für das Lernen über den Holocaust. Auf diese Weise fördert das Projekt auch historisches Bewusstsein und wirkt Desinformation entgegen, um sicherzustellen, dass die Lehren aus der Vergangenheit bewahrt und von zukünftigen Generationen verstanden werden. Zu diesem Zweck werden auch internationale Workshops, Fortbildungen und Konferenzen für Pädagog*innen und Expert*innen organisiert, um Lehrmaterialien zu entwickeln und die Creator*innen von Museen und Gedenkstätten bei der Verbesserung ihrer Inhalte zu unterstützen. Junge Menschen werden außerdem dazu ermutigt, selbst eigene Inhalte zum Gedenken an den Holocaust und Antisemitismus für Gleichaltrige zu erstellen. Dazu werden Schulungen im Rahmen des Anne Frank Jugendnetzwerks durchgeführt.
Lernen mit Kurzvideos
Das Projekt wird von einer Studie begleitet, die untersucht, wie junge Nutzer*innen mit Kurzvideos über die Shoah umgehen. Wie reagieren junge Menschen auf diese Videos? Welche Themen und Formate bevorzugen sie? Die Ergebnisse der Studie werden in eine Reihe von Empfehlungen sowie in die Entwicklung und Verbesserung der Bildungsplattform einfließen.
Projektpartner*innen
Das Projekt wird von der Alfred Landecker Foundation finanziert und vom Anne Frank Zentrum durchgeführt. Das Anne Frank Zentrum kooperiert mit Partners Partners & Company bei der Entwicklung und Umsetzung der Kurzvideoplattform, Scholz&Friends bei der technischen Entwicklung der Plattform und der Hebräischen Universität Jerusalem für die begleitende Evaluierung. Partners Partners & Company hat das Projekt initiiert.